Wer bin ich?

Eine Frage, die die Menschheit seit jeher beschäftigt.

Auch Dietrich Bonhoeffer beschäftigte diese Frage. Er konnte das Unrecht der Nationalsozialisten, auch wenn es sich nicht gegen ihn, sondern gegen andere richtete, nicht mit ansehen. Also entschloss sich Bonhoeffer, seinem Gewissen zu folgen und sich am Widerstand gegen die NS-Regierung zu beteiligen.

Als er während des zweiten Weltkriegs inhaftiert wurde, schrieb er zu dieser Frage „Wer bin ich?“ ein Gedicht (siehe Video).

2017/02: Auch unsere Schülerinnen und Schüler gingen der Frage „Wer bin ich?“ auf dem Grund. Dabei sind kreative, teils humorvolle, teils nachdenkliche Texte entstanden:

Sie reden über mich,
aber das juckt mich nicht.
Ich hör gar nicht hin,
denn das ist nicht, wer ich bin.

Ich bleibe mir treu,
ich bin nicht scheu.
Ich weiß, ich bin ich,
und was andere sagen, juckt mich nicht.

Sie reden falsch über mich.
Aber sie kennen mich nicht.
Ich brauch sie nicht.
Denn wer ich bin,
das bin halt ich.

[Selina, 10d 2016/2017]

Bin ich, wie andere mich sehen?
Oder bin ich so, wie ich mich sehe?
Bin ich jemand, der nett und hilfsbereit ist?
Oder jemand, der gar nichts tut und wegguckt?
Bin ich jemand, der viel mit anderen was macht?
Oder jemand, der ganz allein ist?

Ich weiß es nicht…

Aber eins weiß ich…
Gott weiß, wer ich bin.

[Jahrgang 10, 2016/2017]

Sie sagen mir, ich wäre ruhig und gelassen
und behalte immer einen kühlen Kopf.

Wer bin ich?
Sie sagen mir, ich wäre klug und immer da
mit hilfreichen Tipps und guten Ratschlägen.

Bin ich das wirklich? Das, was andere von mir sagen?
Oder bin ich NUR das, was andere von mir sagen?
Ein Faulpelz, der andere enttäuscht, ihr Vertrauen missbraucht, keine Versprechen hält?
Ein kaltes Wesen, was sich von allem wegreißen will?

Doch ganz egal, wer oder was: Ich bleibe immer noch der eine.

[Jahrgang 10, 2016/2017]

Meine Eltern erzählen mir oft,
dass ich mich anstrengen soll unverhofft.
In der Schule soll es gut gehen.
Keine Angst, ihr werdet sehen!

Wer bin ich?
Ich sprach mit meiner Schwester über das Problem.
Sie sagte zu mir: “Glaub mir, das wird schon gehen!”

Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt
oder was sie sagen.
Ich hör auf meinen Verstand, wie es klingt.
Ich kann mich nicht beklagen.
Ich weiß nicht, worauf ich hören soll.
Das ist ja ganz toll!

[Jahrgang 10, 2016/2017]

Wer bin ich?

Weißt du, wer ich bin?
Doch ich weiß es, tief in mir drinn.
Aber wer bin ich genau?
Wenn du’s nicht weißt, dann mach dich schlau!

Aber eins ist klar,
ich bin ein Mensch wie du, das ist wahr.
Und sein wir uns mal im klaren,
über mein Leben kann ich mich nicht beklagen.

Freunde und Familie gibt es wie Sand am Meer,
doch meine geb‘ ich im Leben nicht her.

[Jahrgang 10, 2016/2017]

Ich,
ich bin jemand, der andere zum Lächeln bringt
und gerne auch oft laut singt.
Ich bin jemand, der verrückte Sachen mitmacht
und jemand, der nichts nachmacht.

Ich bin jemand, der mehr denkt, als es gut ist
und sich trotzdem wohlfühlt.
Ich bin niemand, der sich verbiegt nur um cool zu sein.
Ich bin lieber verpeilt und ehrlich
als dumm und überheblich.
Ich bin einzigartig,
manchmal auch eigenartig.

Ich bin ein Mensch, der gerne früh aufsteht,
weil ich jeden Tag mit Euphorie entgegentret.
Ich bin unperfekt und glücklich
und oft auch ungeschicklich.

Habe einen eigenartigen Humor, den nicht alle verstehen
und über den manche nur die Augen vertrehen.
Ich bin jemand, der nicht weint sondern lächelt
und gerne manchmal andere stichelt.

Ich bin jemand, der sich freut, wenn jemand Hilfe braucht
und nie jemand, der Vertrauen missbraucht.
Ich bin jemand, der etwas erreichen will
und niemals still ist.

Ich bin niemand, der je erwachsen wird,
der nicht gern verliert,
der immer träumt
und so vieles versäumt.
Das,
das bin ich.

[Samantha, 10d 2016/2017]

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